NABU-IVG-Konzept

Entwicklungskonzepte für Hochmoorgebiete

Der Industrieverband Garten e.V. (IVG) und der NABU Niedersachsen nahmen im Juli 2012 zum Zweck eines fachlichen Austauschs zu den Themen Rohstoffsicherung, alternative Rohstoffe und Entwicklung der Hochmoore in Niedersachsen Gespräche auf. Ziel war es, Möglichkeiten und Rahmenbedingungen zu definieren, unter denen eine Rohstoffnutzung zu win-win-Situationen mit den Zielen des Moor- und Klimaschutzes führen könnte.

Der Ansatz wurde von der Hofer & Pautz GbR erarbeitet und bietet eine fundierte Möglichkeit,die Ziele der niedersächsichen Landesregierung in einem breiten gesellschaftlichen Konsenz umzusetzen. Bei einer Gesamtkulisse von über 100.000 ha Hochmoorflächen unter landwirtschaftlicher Nutzung, für die Vernässungsmaßnahmen zur Sicherung der Kohlenstoffspeicher und zur Moorentwicklung notwendig sind, könnte das vorgestellte Konzept einen praxisnahen Ansatz für 25.000 ha inkl. 8.450 ha mit Rohstoffnutzung zur Umsetzung der Ziele der Landesregierung bieten.

Das Erreichen der Planungsziele „Torferhalt und Moorentwicklung“ erfordert eine vollständige Vernässung der Flächen mit vorheriger Sanierung. Eine landwirtschaftliche Extensivierung bedeutet nur eine Verzögerung der torfzehrenden Emissionen. Der im Zuge dieser Moorsanierung notwendige Torfabtrag bis zum Sanierungshorizont führt zu unvermeidbaren CO2-Emissionen. Ein tieferer Torfabtrag mit dem Ziel einer Rohstoffnutzung ist unter dem Schutzgut “Klima“ zu bewerten und führt zu entsprechendem Handlungsbedarf im Rahmen des Konzeptes.

Typisches, entwässertes Torfprofil von Flächen im zentralen Moorbereich

Sanierungshorizont landwirtschaftlich genutzter Hochmoorflächen

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Entwicklungskonzepte für Hochmoorgebiete unter den Aspekten von Natur- und Klimaschutz und Integration der Rohstoffnutzung

Gemeinsame Positionen

  • Torf kann aus qualitativen und quantitativen Gründen derzeit im Erwerbsgartenbau nur zu Teilen ersetzt werden.
  • Eine Reduzierung der Rohstoffversorgung aus Niedersachsen würde ohne weitere Maßnahmen, die zur Reduktion des Verbrauchs führen, zu 100 % durch höhere Importe ersetzt werden.
  • Importe würden langfristig zu Lasten des deutschen Gartenbaus und der Klimabilanz gehen.
  • Langfristig angelegter Klimaschutz auf Hochmoorböden bedeutet nach heutigem Wissensstand eine komplette Nutzungsaufgabe mit geregelter Wiedervernässung.
  • Allein mit staatlichen Mitteln wird ein Ende der landwirtschaftlichen Nutzung von
    Moorböden kaum umsetzbar sein.