Standbein für den Erwerbsgartenbau
Für den wirtschaftlichen Erfolg des Erwerbsgartenbaus werden hochwertige und vor allem verlässliche Kultursubstrate für die Herstellung gartenbaulicher Produkte benötigt.
Insgesamt werden in Deutschland jährlich ca. 8-9 Millionen m³ Substrate für den Profi- und Hobbybereich produziert. Davon finden rund 2 Millionen m³ Anwendung im professionellen Gartenbau in Deutschland, rund 1-2 Millionen m³ Kultursubstrate werden exportiert.
Nach Produktionsdaten des Industrieverband Garten e.V. für das Jahr 2023, bestehen die Kultursubstrate (ohne Hobbyerden) zu ca. 73 Prozent aus Torf. Lediglich knapp 100.000 m³ Kultursubstrate wurden komplett torffrei hergestellt. 1Industrieverband Garten e.V. 2023
Mit einer Selbstverpflichtung hat sich die Substratindustrie in Deutschland dazu verpflichtet, bis 2030 den Anteil von anderen Ausgangsstoffen als Torf auf 30 Prozent zu erhöhen.
Über die Hälfte der verwendeten Kultursubstrate werden für die Anzucht von Gemüsejungpflanzen genutzt. Dabei wird für die Anzucht von bis zu 350.000 Jungpflanzen lediglich ein Kubikmeter Torf eingesetzt. Für die Aufzucht von Blumen- und Zierpflanzen, für Baumschulpflanzen, für den Pilzanbau und für den Obstbau werden weiterhin torfhaltige Kultursubstrate benötigt.2 Altmann, M. (2008): Socio-economic impact of the peat and growing media industry on horticulture in the EU, Luxemburg
- 1Industrieverband Garten e.V. 2023
- 2Altmann, M. (2008): Socio-economic impact of the peat and growing media industry on horticulture in the EU, Luxemburg
- 3Kultursubstrate im Gartenbau, BLE 2022
Presstöpfe mit einem hohen Anteil Schwarztorf sind wichtig für die Produktion von Jungpflanzen. (Foto: Klasmann-Deilmann)
Vorteile von Torf im Gartenbau3Kultursubstrate im Gartenbau, BLE 2022
- niedriger pH-Wert, wodurch der teilweise sehr hohe pH-Wert anderer Stoffe (z. B. Kompost) in der Mischung ausgeglichen werden kann
- niedriger Nährstoffgehalt und Fähigkeit der gezielten Aufdüngung
- hohe Wasserkapazität bei gleichzeitig hoher Luftkapazität (insbesondere Weißtorf)
- gute Strukturstabilität
- geringe mikrobielle Belebung, wodurch die Lagerfähigkeit des Endproduktes sicherstellt werden kann
- frei von Schadstoffen, Schwermetallen und Krankheitserregern